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KIRCHE LAUSIGK

2018

Kurzcharakteristik / Historische Fakten

+       1842 nach einem Entwurf des herzoglichen Baurates Friedrich Kretzschmar errichtet

+       Backsteinsaal mit Rundbogenstil mit schlankem Westturm

+       der hohe Spitzhelm wurde abgetragen und durch ein provisorisches Pyramidendach ersetzt

+       Gliederung von Saal und Turm durch angeputzte Lisenen (frz.- senkrechter flacher Mauerstreifen ohne Basis und Kapitel) und Archivolten (it.-lat.

          Rahmenleiste an der Stirnseite eines Bogens oder die (meist plastische) Innengliederung einer Bogenlaibung.über den Rundbogenfenstern

+       schlichter Predigtsaal, flachgedeckt mit Westempore, Kanzel hinter dem Altar vor der Ostwand

+       Flügelaltar um 1500 aus dem Vorgängerbau, mit Schnitzfiguren von stark gelängten Proportionen bei vergleichsweise flachem Relief; im

          Mittelschrein die Madonna zwischen Petrus und Paulus, in den Flügeln je sechs Heilige in zwei Reihen; von Malereien nur noch Reste einer

          Verkündigung auf den Außenseiten der äußeren Flügel erhalten

+       Bronzeglocke von Peter Becker, Halle 1718

+       neuneckige Kuppa (obere Schale) eines frühgotischen Taufsteins



Fenster Kirchenschiff 2003 - 2005


Bestandsbeschreibung

Die vier Fenster der Nordseite des Kirchenschiffes stammen aus der Erbauungszeit. In einem Eisenmetallgitter sind die farbigen Scheiben eingelassen. Hierbei wird die rautenförmige Flächenverglasung  durch ein Rechteckscheibenband mit halbkreisförmigem Oberlicht in intensivfarbigem Maschinenglas gerahmt.

Jedes Fenster verfügt über zwei Lüftungsflügel, die in das dritte Rahmenfeld montiert sind.

Es sind die einzig erhaltenen bauzeitlichen Fenster der Kirche. Diesem Umstand ist besondere Beachtung zu schenken, da in der ersten Hälfte des 19.Jh.s die Farbverglasung mit Hilfe  industriell gefertigter Gläser an Bedeutung gewann.

Den Anfang dieser Entwicklung zeigen intensiv farbige, einfache Gläser, wie sie in der Kirche von Lausigk erhalten sind.

Die Fenster der Ost-und Südseite wurden durch eine schwere Detonation am Ende des Jahres 1944 zerstört.

Die jetzt eingebauten Fenster an diesen Gebäudeseiten stammen aus den 50 er Jahren des vorigen Jahrhunderts.


Schadensbeschreibung

Die Fenster- und Glasrahmen aus Metall waren erheblich korrodiert, die Lüftungsflügel nicht mehr beweglich. Teilweise wurden farbige Gläser durch Klarglas ersetzt.

Fehlstellen im Kitt mussten ausgebessert werden. Ebenso waren erfolgte Reparaturen des Kittes als helle Streifen sichtbar. Dies führte zur Beeinträchtigung der Ansicht.


Instandsetzung

Die Fenster wurden an Ort und Stelle repariert und die stark korrodierten Metallrahmen entrostet und mit einem Rostschutzanstrich versehen, der sich einschwärzt.

Fehlende Scheiben wurden, analog dem Bestand mit Maschinenglas ergänzt.

Festhaftende Kitte wurden nicht gelöst, um die Gläser nicht zu beschädigen.

Fehlstellen im Kitt wurden ergänzt, wobei der Kitt farbig angepasst wurde. Die seinerzeit vorhandenen, hellen Kittergänzungen wurden, sofern diese festhaftend waren, oberflächlich nachgefärbt.


Die Reinigung der Fenster erfolgte lediglich mit Wasser und einem sanften haushaltsüblichen Reinigungszusatz. Die Möglichkeit der Reinigung durch Kompressen mit Oxalsäure erschien als unangemessen.


Revitalisierung Innenraum Konzept 2017


Variante 1:

+       Altar verbleibt zentral, jedoch auf eigenständigem Unterbau von der Ostwand abgerückt

+       Kanzel verbleibt seitlich an der Nordseite; Ergänzung des fehlenden Schalldeckels; gegenüber Bild oder Skulptur

+       neue Bestuhlung mit Reihenverbinder

++     ausgewogenes Raumbild / liturgisch weniger klar (reformierte Kirche / vorreformatorischer Altarschrein)


Variante 2:

+       Kanzel rückt wieder in das Zentrum hinter den Abendmahltisch; Ergänzung des Schalldeckels

+       Altar zentral an der Südwand zwischen den Fenstern; gegenüber Bild / Skulptur

+       neue Bestuhlung mit Reihenverbinder

++     liturgisch, architektonisch und denkmalpflegerisch naheliegende Lösung, da der Altarschrein

          eine eigene, auf die Raummitte bezogene Stellung erhält


Variante 3:

+       Kanzel rückt wieder in das Zentrum hinter den Abendmahltisch; Ergänzung des Schalldeckels

+       Altarschrein erhält seinen neuen Platz gegenüber der Kanzel vor der Empore

+       Schließen des mittleren Bereiches zwischen den Emporenstützen

+       neue Bestuhlung mit Reihenverbinder

++     ungewöhnliche Anordnung, aber liturgisch und funktional; Stärkung der Mittelachse im Kirchenschiff; gute

          Beziehung zwischen Altarschrein und Taufstein – liturgisch schlüssig; Bereich unter der Empore wird zu einer Vorhalle

          und schafft den Auftakt für ein wirkungsvolles Raumerlebnis beim Übertritt in den Kirchenraum

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