KIRCHE RENNERITZ
NUTZUNGSERWEITERUNG UND RENOVIERUNG DER EHEMALIGEN HISTORISCHEN DORFKIRCHE
2011-2017
Historische Fakten
+ verputzter Massivbau von bescheidenem
Äußeren und Inneren
+ quadratischer Westturm und gerader
Chorschluss
+ zweiseitige hölzerne Empore
+ Datierung über dem südlichen Eingang
1888
+ am Rande des Friedhofs stehend
+ einst von den ansässigen Bürgern erbaut
und heute im kommunalen Eigentum
+ 2000 gründete sich ein Förderverein mit
dem Ziel, das Kirchenbauwerk zu erhal-
ten. So wurden über die Jahre durch die
Organisation von Konzerten und anderen
Veranstaltungen gespendete Mittel
gesammelt und bereits auch schon vor
der umfassenden Revitalisierung für die
Instandhaltungs- und Entwicklungsmaß-
nahmen eingesetzt.
+ ab 2011 Entwicklung eines Raumkonzep-
tes mit ganzheitlichem Ansatz
Projektbeschreibung
Mit der Kirche Renneritz wurde ein idealer Ort gefunden der über seine ehemalige Kernfunktion als Gottesdienst- und Andachtsstätte hinaus – als prägendes Zeugniss von Baukunst und Kultur - auch verschiedenen gemeindlichen und öffentlichen kulturellen Zwecken, sowie für Belange auswärtiger Besucherbetreuung erhalten, entwickelt und ausgestattet werden konnte.
Ziel
+ Erhaltung des ortsbildprägendsten Bau-
werkes des Ortes Renneritz
+ Sicherung der Attraktivität des Ortsteiles
als lebendiger Ort
+ Schaffung erweiterter Nutzungsmöglich-
keiten in der Ortsmitte
+ Multifunktionalität mit Angeboten für alle
Menschen
+ Umgestaltung des Freiraumes mit Schaf-
fung von Aufenthalts- und Verweilflächen
+ Erhalt und zeitgemäße Erweiterung sozi-
aler Infrastruktur, Daseinsvorsorge, örtli-
che Grundversorgung
+ Stärkung sozialer Kompetenz
+ in architektonisch zufriedenstellender
Weise die Wirkung des Raumes erhalten
und entwickeln und ihn auch für die neue
Nutzungen einstellen
Elemente
+ multifunktional nutzbarer ehemaliger
Kirchenraum (Konzerte, Feste, Vorträge,
Feiern, Gottesdienste, Trauern - Ort der
Stille, Heiraten)
+ „Kirche rückt wieder in das Dorf“ (Kon-
zept - Außenanlage)
+ Räumlichkeiten für Tagungen, Treffen,
Vorträge und Lesungen
+ kleine Küchenzeile auf der Empore
+ Toilette
+ kleiner Vorbereich für Veranstaltungen
und Festivitäten
Maßnahmenbeschreibung
2013 / 2014: 1. Bauabschnitt:
Beginn Umsetzung des Gesamtkonzeptes
+ Rückbau, Instandsetzung, Farbgebung,
Beleuchtung, Toilette, Heizung
2016 / 2017: 2. Bauabschnitt:
Fortführung der Umsetzung des Gesamtkonzeptes
+ Fassade Kirchenschiff (Reparatur von ge-
schädigten Bauteilen an der Gebäudehül-
le sowie Farbgebung gem. denkmalrecht-
licher Genehmigung)
+ Gestaltung der Außenanlagen (Abbruch,
Pflasterung, Bepflanzung, Bänke, Be-
leuchtung)
+ Revitalisierung und künstlerische Neuge-
staltung der Fenster
+ Umbau und Aufarbeitung der Kanzel
+ Malerarbeiten
2018 / 2019: 3. Bauabschnitt:
Vollendung des Gesamtkonzeptes
+ Erneuerung Außentür
+ künstlerische Neugestaltung der Portal-
verglasung
+ multifunktionale Bestuhlung
+ Neugestaltung multifunktionaler Möblie-
rung für Chor- und Apsisbereich
Nachhaltigkeit & Praxisorientierung
Die Nachhaltigkeit ist in erster Linie durch die ganzheitliche Anlage des Projektes und die wirtschaftliche Effizienz gegeben.
Das Projekt der Kirche Renneritz integriert sich harmonisch und ergänzend in die Angebotspallette des Ortes und der Region.
Die klare Abgeschlossenheit in der Abschnittsbildung des Gesamtkonzeptes war die Basis für eine solide und praktikable Umsetzbarkeit, zielführend, aber ohne unnötigen Zeitdruck.
Die zukünftige Öffentlichkeitsarbeit wird im Weiteren in Gemeinsamkeit durch die Stadt Sandersdorf – Brehna und den Vereinen erfolgen und sich auch weiterhin durch konkrete Veranstaltungen heraus zeigen.
Ausführungstechniken der neu gestalteten Fenster – Kurzbeschreibung Glaswerkstatt
Apsisfenster
1 Stück ca. 800 x 1650 mm, bestehend aus 12 Feldern
+ vorsichtiges Aufstemmen und Ausfräsen
der Kittfalze,
+ Herausnehmen der Scheiben, Verbringen
in den Schuttcontainer oder Wiederver-
wendung, Säuberung der Falze
+ Aufmaß an Ort und Stelle, Einscannen
der Entwürfe,
+ Ausdrucken im Maßstab 1:1,
+ Verbringen in Atelier Künstler, dort Kor-
rektur, danach Pausen und Schablonieren
in Glaswerkstatt,
+ Zuschnitt in teilweise echt mundgebla-
senen Antikgläsern mit Überfängen und
in einige Partien Doppelüberfängen, teil-
weise nur mit Opalglas zugeschnitten,
die Überfänge dreifach mit Bienenwachs
abgedeckt und unter Aufsicht der Künst-
lerin geätzt, in von unten beleuchteter
Ätzanlage, danach mit Silbergelb-Ma-
lerei versehen, diese malerisch zum Teil
von Künstlerin selbst aufgebracht unter
Assistenz oder durch Glaswerkstatt
aufgebracht; im Flachbettofen einge-
brannt, in einigen wenigen Partien ver-
bleit, in sensibler schmaler Verbleiung,
sämtliche Bunde über dem Kern verzinnt,
Bleie beidseitig satt verkittet, in fix und
fertiger Arbeit ab Werkstatt, vom Künst-
ler abgenommen.
+ Transport und Montage des Fensters
+ Vorlegen mit dauerplastischem Kitt
+ danach mechanische Fixierung und Ein-
kitten mit dauerplastischem Kitt, Drei-
ecksfase, in fix und fertiger Eindichtung,
+ Kitt nach ca. 6-8 Wochen, also nach
Hautbildung bauseits mit einem stark
pigmentierten Leinöl mit einer Alkydharz-
farbe oder Eisenglimmerfarbe streichen
Südseite/Seitenfenster
2 Fenster, je ca. 1100 x 2460 mm, bestehend aus 28 Feldern
+ Ausbau wie oben beschrieben, Sanierung
und Restaurierung der Holzrahmen er
folgte bauseits
+ Einscannen Ihrer Entwürfe, Ausdruck im
1:1, Pausen und Schablonieren,
+ Zuschnitt in teilweise den vorhande-
nen Tischkathedralgläsern, teilweise in
echt mundgeblasenen Anitkgläsern mit
Opalüberfängen versehen, die Tischka-
thedralgläser teilweise mit einem Über-
zug versehen, der von der Künstlerin und
den Malern der Glaswerkstatt gewischt
und radiert; dann eingebrannt und fein
konturt und ebenfalls eingebrannt wurde
+ teilweiser Überzug des Opalglas mit
Silbergelb und mit einer entsprechenden
Maskierung ebenfalls im Flachbettofen
eingebrannt,
+ kräftige Verbleiung, sehr diffizil, sämtlich
Bunde über dem Kern verzinnt, Bleie
beidseitig satt verkittet